stellensuche

Wer ein Auslandssemester anstrebt, sollte sich unbedingt frühzeitig um eine Stelle kümmern. Im Gegensatz zu Praktikas im Inland sind die Fristen hier ungleich länger und der Aufwand erheblich höher. Die wenigen deutschen Firmen, welche Studenten ins Ausland schicken, haben meist Bewerbungsfristen von 6 Monaten, wobei es jedoch noch drei Monate dauern kann, bis die Entscheidung für einen Bewerber fällt. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass dennoch die Chance grösser ist, wenn man sich bei inländischen Unternehmen für eine Stelle bei einer Niederlassung im Ausland bewirbt. Auf Bewerbungen, welche direkt an amerikanische Unternehmen gerichtet war erhielt ich meist gar keine Antwort oder sofort Absagen.

Ein grosses Plus bei der Suche nach einem Auslandspraktikum ist das Internet, dessen Vorteile man meiner Meinung nach auch unbedingt nutzen sollte. Das verschicken von traditionellen Bewerbungsmappen ist nicht nur ein sehr teuerer Spass, die Post in die USA braucht auch eine ganze Weile und in den meisten Fällen ist der Aufwand dennoch umsonst. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit einem Anschreiben gemacht, welches ich per email auf deutsch und englisch verschickt habe und worin ich durch einen Link auf meine Onlinebewerbung im Internet verwies. Diese Onlinebewerbung wiederrum ist eine Website mit einem Resume, meinen Noten und Zertifikaten, sowie meinen Kentnissen.

Von einigen Firmen erhielt ich für diese Art der Bewerbung positives Feedback. Zudem hat eine solche Bewerbung den grossen Vorteil, dass sie einfach und zahlreich verschickt werden kann.

Darüber hinaus kann das Internet jedoch auch bei der ,nicht einfachen, Adresssuche ein grosser Bonus sein. Hier erwiesen sich vor allem zwei Methoden als besonders effektiv: Einmal war dies die relativ willkürliche Suche nach deutschen Unternehmen mit Niederlassungen im Ausland, bei denen ich mich dann initiativ beworben habe. Zum anderen existieren zahlreiche Praktikumsbörsen die eine Vielzahl von potenten Arbeitgeber auflisten. Besonders geeignet und aktuell finde ich persönlich die Praktikumsbörse unter www.wirtschaftswoche.de. Hier gibt es nicht selten auch kurzfristig noch Angebote, schön nach Wunschland und Fachbereich sortiert.

Abraten will ich von zahlreichen “Vermittelungsagenturen”, welche sich anscheinend auf verzweifelte Studenten die sich auf Stellensuche befinden spezialisiert haben. Diese verlangen teilweise horrente Vermittelungsgebühren und bieten im Gegenzug oft sogenannte “non-paid internships” bei denen der Praktikant weder ein Gehalt, noch eine Wohnung oder ein Auto für die Zeit des Praktikums erhält.  (Gerade in den USA würde ich unbedingt darauf achten, dass eine Wohnung von der Firma zur Verfügung gestellt wird, denn die Wohnungssuche von Deutschland ist extrem aufwendig und die Mieten in den USA sind im vergleich zu Deutschland erheblich teuerer - da kann ein Praktikum schnell zu einer finanzintensiven Angelegenheit werden.

Eine Sache die ich während meiner Suche nach einem Praktikumsplatz gelernt habe ist; auf jeden Fall nicht aufgeben. Es ist, wenn man nicht zu den glücklichen gehört, die einen Onkel mit Weltunternehmen in den USA haben, definitiv nicht einfach eine Stelle im Ausland zu finden und teilweise erhielt ich eine Vielzahl von Absagen auf meine Bewerbungen an einem Tag, was eine wirklich frustrierende Erfahrung sein kann. - Hier hilft nur, sich nicht entmutigen zu lassen und unermüdlich weiter Bewerbungen zu verschicken... bis, ja bis eines Tages eine Einladung zu einem Phone-Interview oder einem Vorstellungsgespräch eintrifft. Und wenn es einmal so weit ist, dann ist die halbe Miete bereits gewonnen. Noch ein bisschen englisch repetieren, ein paar Infos über das Unternehmen einholen, sich ein, zwei kluge Fragen einfallen lassen, die man stellen kann während dem Gespräch und mit einem bisschen Glück hält man den Arbeitsvertrag schon bald in der Tasche.

Viel Erfolg.
und so erhält man ein Stipendium...